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Von der Vereinsgründung bis heuteAus einem am 6.11.1880 gegründeten Skatclub hatte sich auf dem Umweg
über einen Kegelklub im Sommer 1882 die "Fliegeclique"
gebildet. Alle Mitglieder dieser Clique trugen obligatorisch ein Fliegebärtchen
am Kinn, das nur auf begründeten Antrag hin, etwa zur Kräftigung
des Bartwuchses hin rasiert werden durfte. Im Protokollbuch heißt
es: "Im Sommer übte dieselbe [Clique] den edlen Sport des Ruderns
aus", während die Winterzeit abwechselnd durch Skat und Kegeln
überbrückt wurde. Im Juni 1883 wurde beschlossen, "das
bisher leihweise benutzte Boot "Fliege" durch Kauf zum geforderten
Preis von M. 50,- (fünfzig Mark) in den Besitz der Clique zu bringen.
Ein "Ruderreglement" verpflichtet sich an den einmal wöchentlich
stattfindenden Ruderübungen zu beteiligen. Der "Capitain"
führt das "Journal" über Abfahrt, Ankunft und Schäden
des Materials. Bereits 1887 ist von drei weiteren Booten die Rede. Am
29.7.1888 wird ein schwimmendes Clubheim mit Fahnenweihe und Bootstaufe
festlich eingeweiht. Die erste Beteiligung an einer Regatta 1889 ist nicht
dokumentiert, jedoch soll den Flensburgern der Sieg, aufgrund von Materialschäden
beim Gegner während des Rennens, zugefallen sein. Die erste "locale"
Regatta am Ostseebad statt. Zwischen 1912 und 1914 bemühten sich die Herren Prof. Raspe (Kiel)
und Dr. Ruperti (Hamburg) in unermüdlichem Eifer für die Gründung
eines Ruderklubs in Flensburg. Aus politischen, geschäftlichen Gründen
und "weil das Wasser der Förde für die Ruderei denkbar
ungeeignet sei" (wie wahr!) erhielten sie von allen Seiten negative
Antworten. Die Wende kam als sich im Oktober 1913 der Architekt Karl Timmermann
bereit erklärte eine Neugründung in Angriff zu nehmen. So findet
am 23. Januar 1914 die Gründungsversammlung
im Theatercafe statt. Der Magistrat, vertreten durch Herrn Oberbürgermeister
Dr. Todsen, sowie mehrere Stadträte sind dabei. Durch Lichtbildervorträge
werden viele Mitglieder geworben, so daß bereits 3 Monate später
der Verein über 120 Mitglieder zählen kann. Es entwickelt sich
ein reger Ruderbetrieb vom Bootsschuppen der Schüler aus, aber es
wurde bereits über den Bau eines festen Bootshauses geplant. Der
Anfang des 1. Weltkrieges beendet das Vereinsleben. Erst 1919 erwacht der Rudersport in Flensburg zu neuem Leben. Etliche
Mitglieder erleben dies jedoch nicht mehr, unter ihnen der 1. Vorsitzende
Karl Timmermann. Der Studienrat Hans Ganten rief die alten Getreuen wieder
zusammen und übernahm den Vorsitz. Die Stadt Flensburg stellte dem
Klub zwei Schuppen der Viehquarantäne beim Schlachthof zur Verfügung.
Zwischen Rindern und Schweinen entstand bald ein reger Ruderbetrieb. Der
Vorstand wechselte über Andreas Christiansen zu Hans-Maria Ehrhard,
der bis 1930 diese Aufgabe erfüllte und unter dessen Führung
ein ungeheurer Aufschwung stattfand. Während dieser Zeit (1922) entstand
am östlichen Ufer des Hafens ein neues
Klubhaus. Viele Regattaerfolge konnte Verein ebenfalls vorweisen und
auch wird von diversen humorvollen Wanderfahrten berichtet. Jedoch zeichnete
sich schon damals ab, daß der Verein seine jungen Leute nie lange
zu halten vermochte. Nach der Lehrzeit verließen die meisten Flensburg.
Im Jahr 1930 übernahm Emil Petersen den Vorsitz. Eine schwere Zeit,
da Inflation der Wirtschaft und natürlich auch dem Klub zu schaffen
machte. Mit Interesse, Begeisterungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft
half die alte Riege der jungen Generation durch die schlechte Zeit. 1934
übernahm Willy Rossen den Vorsitz. Viele Mitglieder wurden durch
Ableistung der Wehrpflicht, Inanspruchnahme durch Wehrsportgruppen oder
Formationen der Partei in dieser Zeit am Vereinsleben abgehalten. Der
seit 1926 bestehende Damen-Ruder- Klub Flensburg schloß sich dem
Verein als Damenabteilung dem Klub an. 1938 konnte dieser Abteilung ein
neuer Gig-Doppel-Vierer ("Nordschleswig") zur Verfügung
gestellt werden. Trotz der schweren Trainingsbedingungen in dieser Zeit
erreichten zwei Trainingsmannschaften unter dem Trainingsleiter C.M. Petersen
Erfolge bei der Jugendruderei in Berlin und Bremen. Der Bestand an männlichen
Mitgliedern ging immer mehr zurück, so daß bei der Damenmannschaft
fast nur noch ein Ruderbetrieb aufrecht erhalten werden konnte. Als 1939 der Krieg gegen Polen ausbrach, kam das Rudern fast ganz zum
Erliegen. Erstmals kamen im März 1949 eine Reihe von Herren in der
alten Harmonie zusammen, um über eine Wiedereröffnung des Klubs
zu beraten. Ein großer Teil ehemaliger Mitglieder kam jedoch aus
dem Krieg nicht zurück, eine nicht zu schließende Lücke.
Herr Högel wurde mit der Leitung des Klubs beauftragt, dessen Wiedereröffnung
einstimmig beschlossen wurde. Die Lage: Das Vermögen des Klubs war
von der Militärregierung beschlagnahmt worden, das Bootshaus wurde
von lettischen "Gästen" bewohnt, die die Einrichtung verheizt
hatten und beim Auszug brauchbares Inventar mit sich nahmen. Beim Haus
war bei einer Explosion beim Freihafen die Rückwand eingestürzt
und der Putz von der Decke gefallen. Das Bootsmaterial hatte alles einigermaßen
überstanden, die Rollsitze waren jedoch als Fahrzeuge von den Kindern
der "Gäste" mitgenommen worden. Das Klubleben nahm einen so gewaltigen Aufschwung, daß zeitweilig
eine Aufnahmesperre beschlossen werden mußte. Von 1950 bis 1955
hatte Heinrich Meesenburg den Vorsitz und gab diesen an Carl-Martin Petersen
ab. Unter seiner Führung erlebte das Rennrudern wie 1932 einen erneuten
Aufschwung und so schaffte es der RKF 1955 an 60. Stelle in der Rangliste
des Deutschen Ruderverbandes. Jochen Ehrhard war der 1. Vorsitzende von
1961 bis 1976, in seiner Amtszeit errang der Verein ebenfalls etliche
Erfolge mit seinen Jugendlichen bei Regatten. Ehrhard betreute eine Anzahl
von besonders ruderbegabten Kindern und Jugendlichen. 1968 war der Andrang
so stak, daß der RKF über die drittstärkste Ruderabteilung
im DRV verfügte. Eine Ursache dafür war die Initiative der Stadt
"Rudern für alle Schulen", die für eine wahre Flut
an ruderwilligen Kindern und Jugendlichen sorgte. Der Einschnitt erfolgte 1970, als das Bootshaus am Ballastkai geräumt
werden mußte, nur wenige Trainingsboote wurden für einen stark
reduzierten Ruderbetrieb nach Ostseebad gebracht. Die anderen verweilten
in einer Scheune des Fruerlundhofes bis die Bauzeit am neuen Klubhaus
abgeschlossen waren. Jedoch traten das Gros der jugendlichen aus dem Klub
aus, da eine ausreichende Betreuung während der Bauzeit nicht gewährleistet
war. Das Klubgelände wurde dann 1972 eingeweiht. Das zuvor nach Ostseebad
verbrachte Floß wurde zudem im vorangehenden Winter durch einen
Sturm zerstört. Die verbliebenen Ruderer errangen dennoch 72, 73
und 75 einige beachtliche Erfolge, unter anderem beim Bundesentscheid
"Jugend trainiert für Olympia" in Berlin. Uwe Hagen übernahm 1976 das Amt des Vorsitzenden, ihm folgte 1979
Frank Timmermann. Der Winter 1978/79 brachte eine Schneekatastrophe, bei
deren orkanartigen Oststürmen Seeschlag und Eispressung die gesamte
Brückenanlage zerstört wurde. Die aktiven Mitglieder errichteten
die Brücke neu und trotz der Bauarbeiten konnte der Ruderbetrieb
aufrecht erhalten werden. Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang in unserer Jugendabteilung, weil sich das Freizeitverhalten der Kinder und Jugendlichen geändert hat, aber vor allem, weil wir keinen Trainer zur Verfügung stand, ist seit 1997 wieder Bewegung in diese Abteilung gekommen. Dies ist u.a. auch dem jetzigen Vorsitzenden Detlef Handler zu verdanken, der wie viele Vereinsmitglieder auch viel Zeit für Werbung an Schulen investiert hat. Die Jugenabteilung wächst seit der besseren Betreuung ständig und der Trainer trägt seinen Teil zum sportlichen Erfolg unseres Nachwuchses bei. Kurze Zeit später wurden die ersten Crashkurse begonnen, die regen Zulauf finden und denen so manches Neumitglied zu verdanken ist. Während das Kennenlernen des Rudersports über 2 oder mehr Wochen ging, wurde die Veranstaltung später in ein Wochenende komprimiert. Schon danach wissen die Meisten, ob es der Sport für sie ist oder eben nicht. 1999 wurde mit der teilweisen Sanierung des Vereinsgebäudes begonnen. Während der Aktion wurde über eine Erweiterung des Hantelraumes für ein attraktiveres Winterangebot nachgedacht. Ein Sponsor ließ die "Träume" dann Wirklichkeit werden. Ab Ende 2001 wurde dann viel geplant, bis Im Oktober 2002 der neue Hantelraum endlich eingeweiht werden konnte. Etwa 2005 erreichte der Ruderklub erstmals die 300er Marke der Mitglieder.
Aktivitäten wie zwei Crashkruse und eine Firmenruderregatta im Jahr
ergänzen die Werbe-Aktivtitäten, die unsere Trainer alljährlich
an Schulen veranstalten, um Interessierte und Talente zu finden Auszüge und Zusammenfassung aus den Festschriften
zum 50. und 75. Jahrestag der Vereinsgründung, sowie eigene Erweiterungen
.. Bilder aus vergangenen Tagen
Die "Floßgeschichte"
Entdeckung eines alten RKF - Bootes
Bootstransporte
Millionen für ein Boot?
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