Start Ruderklub Flensburg e.V.
|

Fakten zum Rudern

Eine kleine Einführung mit geschichtlichem und wissenschaftlichen Hintergrund, für alle die mehr wissen wollen! Hier kann man mehr über das verwendete Material erfahren und die Besonderheiten unseres Sportes.

Übersicht:
+ Einleitung, einige Eigenschaften des Sports
+ Entwicklungsgeschichte des Rudersports / Bootsmaterials
+ Bootspflege
+ Obleute, verantwortliche im Boot (Rish)
+ Ruderbefehle (Rish) oder hier auf dieser Seite
+ Schiffahrtszeichen (Wikipedia)

+ Bootsklassen, eine Übersicht
+ Rennboote, Aufbau
+ Gigboote (auch "Wanderfahrtboote"), Aufbau
+ Das Rennrudern, Anforderungen
+ Das Wanderrudern, ein Erlebnis
+ Unser Ruderrevier
+ Weitere Informationen zum Rudern auf www.Rish.de  

Einleitung

Rudern ist eine erlebnisreiche Sportart und ist in nahezu allen Altersstufen erlern- und ausführbar. Dieser Sport zählt nicht zu den mitgliederstärksten Sportarten und wird auch kein Massensport werden.
Die enge Verbindung diese Sports mit der Natur und Umwelt vereint mit einer Vielfalt von Bedeutungszusammenhängen und den unterschiedlichsten Arten von Gemeinschaftserlebnissen, stellt ein außerordentliches Bildungsangebot dar. Zudem gelang es dieser Sportart in ihrer Tradition und damit verbundenen Wertorientierung, sich zu spezifischen Entwicklungen , wie sie in anderen Sportarten zu verzeichnen sind (Kommerzialisierung, Leistungsmanipulation..), abzugrenzen.

Der Unterschied zwischen Rudern und Paddeln erklärt diese Webseite ganz gut: https://www.wir-rudern-zusammen.de/paddelruderer/paddelruderer.htm

Das Ansehen des Ruderers ist in der Regel geprägt vom Wettkampf und Leistungscharakter. Mit der Person des Ruderers verbindet man oft auch die Vorstellung von "kräftig" und "konditionsstark".
Rudern ist eine Mannschaftssportart, die sich von vielen Mannschaftssportarten unterscheidet. Während bei Sportspielen in Form einer Kooperation z. T. unterschiedliche Tätigkeiten aufeinander abgestimmt werden müssen, müssen beim Rudern alle Mannschaftsmitglieder in einem bestimmten Zeitrahmen das Gleiche tun. Neben den Mannschaftsbooten (Zweier, Vierer, Achter) gibt es auch Einer zur individuellen Leistungspräsentation oder Sportausübung (Bootsklassen).

Im Vergleich zu vielen anderen Sportarten ist der Ruderer kaum verletzungsanfällig, jedoch sind Probleme durch Fehlhaltungen duch falsche Technik oder Überlastung, wie in anderen Sportarten auch, anzutreffen.
Je nach Ruderrevier kann der Sport zu allen Jahreszeiten ausgeführt werden. Das Winterrudern ist nicht ganz ungefährlich, mehr dazu unter Revier / Gefahren durch Wind / Temperaturen. Von den Verhaltensregeln sind die meisten allerdings zu jeder Jahreszeit gültig.
Wie kaum eine andere Sportart spricht das Rudern eine breite Palette von Muskelgruppen an. Durch die Kombination von Kraft und Ausdauerfähigkeit werden fast alle physischen Leistungsfaktoren gesteigert, ohne den Einsatz von Zusatzsportarten, -geräten und -maßnahmen. Bei regelmäßigen Rudern (ab 2x die Woche) ist eine psositive Wirkung auf den Körper nach wenigen Wochen festzustellen. Allderings stellt man auch fest das an den Händen sich die Hornhaut verdickt bzw. an den Belastungspunkten bildet. Blasen an den Händen sind auch nicht ausgeschlossen.

Das Ruderrevier (bei uns ist es die Flensburger Förde) können Flüsse oder Seen oder deren künstliche Varianten sein. Wind oder Wellengang durch Schiffsverkehr haben bei leichteren, schlankeren Rennbooten einen größeren störenden Einfluss als bei Wanderbooten. Sich dabei dann auf die Technik zu konzentrieren wird schwierig.
Flüsse durfen eine gewisse breite nicht unterschreiten, da zur Bootsbreite + Ausleger- + Skull- oder Riemenweite ja noch dazu kommen. So sind ca. 6 Meter das Minimum, wenn man mit einem Wandervierer auch noch wenden will.

Rudern kann meistens nur in institutionalisierter Form (Verein) durchgeführt werden. Neben der Wartung und Instandhaltung sowie Lagerung des Bootsmaterials ist dessen Anschaffung recht kostspielig. Der Verein ist nur über die Mitgliedsbeiträge in der Lage Bootsplätze für seine Mitglieder bereitzustellen. Die Beiträge liegen dabei in der Regel unter denen von "Prestige"-Sportarten. In einigen Städten wird jedoch über die Beiträge der Ruderverein zu einem "Prestige"-Sport, das sind jedoch Einzelfälle!
Neben den organisatorischen Möglichkeiten und Bedingungen zur Ausübung der Sportart verfügt der Verein über das Potential wie Sozial- und Kommunikationsformen wie Geselligkeit, Freundschaften und Feiern, sowie gemeinsame Unternehmungen.
Neben dem Rennrudern als Leistungs- und Hochleistungssport gibt es das Rudern als Freizeit und Familiensport ohne vorgegebene Leistungszwänge. So ist für jeden etwas dabei, unabhängig von Geschlecht und Altersgruppe.

Zum Seitenanfang

Ruderbefehle

Eine gute Gelegenheit noch besser zu werden indem wir in Zukunft alle die Ruderkommandos benutzen, welche der DRV vorschreibt. Bei wechselnden Betreuern wissen dann die „Neuen“ und auch die „Alten“ was wir von ihnen wollen.

Ruderbefehle bestehen aus einem Ankündigungs- und einem Ausführungsteil. Dazwischen steht im Folgenden ein Gedankenstrich. Wer Ruderbefehle erteilt, muss nach dem Ankündigungsteil soviel Pause einlegen, dass die Mannschaft sich auf das vorbereitet, was gleich danach zu tun ist. Bei einigen Ruderbefehlen hat die Mannschaft nach der Ankündigung zunächst die Stellung für die Ausführung einnehmen.

Mannschaft ans Boot – hebt auf!

Der Ausführungsbefehl wird nur gegeben, wenn die am Boot versammelte Mannschaft insgesamt kräftig genug ist, das Boot sicher zu tragen und zu drehen.

Boot drehen – Wasserseite (Bootshausseite o. ä.) hoch!

Unbedingt darauf achten, dass die Ausleger und Dollen über den Boden geführt werden.

Fertig zum Einsteigen – steigt ein!

Die Ruderer greifen mit der wasserseigen Hand beide Griffenden der Skulls oder den Riemengriff und treten mit dem wasserseitigen Fuß auf das Einsteigbrett. Bei „steigt ein“ wird mit dem landseitigen Fuß das Boot vom Steg abgestoßen.

Klarmeldung

Am Bug beginnend melden die Ruderer, sobald sie ruderbereit sind „1 fertig!“, „2 fertig!“, usw.

Alles vorwärts – los!

Nach der Ankündigung rollt die Mannschaft in die Auslage und legt die Blätter flach aufs Wasser. Bei der Ausführung werden die Blätter senkrecht gedreht und der Durchzug beginnt.

Backbord (Steuerbord) vorwärts – los!

Durchzug nur auf einer Seite, das andere Blatt wird abgedreht mitgeführt.

Ruder – halt!

Ankündigung beim Blatteinsatz, Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Nach dem Schlag werden die abgedrehten Blätter über Wasser so weit bugwärts geführt, bis die Ruder senkrecht zum Boot stehen.

Blätter – ab!

Die Blätter werden flach aufs Wasser gelegt.

Stoppen – stoppt!

Durch dosiertes Gegenkanten der flach liegenden Blätter schneiden diese langsam unter Wasser. Die gegengekanteten Blätter werden mit gestreckten Armen bis zur Senkrechten weitergekantet.

Backbord (Steuerbord) stoppen – stoppt!

Einseitiges stoppen. Alle stoppen: größte Wirkung, das Boot zum Stehen und auch den Bug zur Seite zu bringen, wenn genau in Fahrtrichtung ein Hindernis auftaucht. Schlagmann allein einseitig stoppen: wenn nach Vorwärtsrudern und »Ruder – halt!« das Boot keine volle Fahrt mehr macht, die stärkste Wirkung zum Abdrehen, beispielsweise für eine Wende oder in einer scharfen Gewässerkurve.

Alles rückwärts – los!

Aus der Rücklage, Blattstellung entgegengesetzt wie beim Vorwärtsrudern. Volle Benutzung der Rollbahn. Ankanten der Blätter während des Freilaufs.

Wende über Backbord (Steuerbord) – los!"

Ankündigung: wie zum Rückwärtsrudern Innenhebel am Körper, Blatt flach auf dem Wasser. Ausführung: zunächst auf der in der Ankündigung genannten Seite rückwärtsrudern, das andere Ruder beim Freilauf über Wasser mitführen, mit diesem dann aus der Auslage vorwärtsrudern und dabei das zuerst benutzte Ruder über Wasser mitführen.

Fertig zum aussteigen – steigt aus!

Steuermann/-frau ist vorher ausgestiegen und hält das Boot in der Mitte fest. Der wasserseitige Fuß steht auf dem Einsteigebrett. Beim Aussteigen wird das wasserseitige Ruder mit herausgenommen.

Skulls (Riemen) – lang!

Backbord (Steuerbord) – lang!

Vorher entweder „Ruder – halt!“ oder Hinweis an die Mannschaft, welche Situation bevorsteht. Wenn das Kommando beim Rudern kommt: Ankündigung während des Einsetzens. Ausführungsbefehl am Ende des Durchzugs. Die Ruder werden beiderseits oder nur auf der angekündigten Seite parallel zum Boot genommen und dabei festgehalten.

Backbord (Steuerbord) – überziehen!

Ohne Tempowechsel auf der angekündigten Seite sehr kräftig, auf der anderen Seite mit wenig (ggf. ohne) Kraft rudern.

Hochscheren!

Im Freilauf werden die Innenhebel tief ins Boot gedrückt (z. B. bei hohen Wellen).

Halbe Kraft!

Es wird mit wenig (nahezu ohne) Kraft durchgezogen.

Frei – weg!

Dieses Kommando wird gegeben, um „Überziehen“, „Hochscheren“, „Halbe Kraft“ wieder aufzuheben.

Die Kommandos findet ihr hier auch als .pdf: Komandos.

Zum Seitenanfang

Bootspflege

Wie mit allen Materialien die benutzt und schmutzig werden, müssen Boote, Skulls, Riemen auch dann und wann gereinigt oder sogar repariert werden.
Unser Ruderrevier liegt an der Förde, die bekannter Weise Salzwasser "enthält". Aus diesem Grund ist es nötig nach jeder Ausfahrt benutzes Material mit Leitungswasser abzuspülen und trocken zu wischen. Nur so kann man ein korrodieren der Metalle hinauszögern. Das Reinigen ist zwar lästig, gehört bei uns aber einfach dazu.
Abgesehen vom Abspülen nach den Ausfahrten, werden die Boote kurz vor dem Winter oder nach Wanderfahrten einer Generalreinigung unterzogen: Boden- und Stemmbretter werden herausgenommen und abgespült, danach trocken abgewischt. Zusätzlich werden zum Winter Schrauben und Bolzen eingefettet und die Kunststoffboote eingewachst.